Größer war noch kein Konzert

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Die "4 von hier", Henning Wagner, Roland Grebe, Norbert Reisz und Peter Künkel,
gratulieren Breidenbach. (Foto: Valentin)
 

Begonnen hatte alles mit dem Wunsch Erwin Müllers und Tobias Hellmanns vom Männergesangverein Kleingladenbach, einmal ein Konzert an einem außergewöhnlichen Ort geben zu dürfen. Nicht im Saal eines Bürgerhauses oder um den Altar einer Kirche, sondern an einem Ort, der das Publikum allein durch seine Erscheinung in den Bann zieht.

 

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Über 650 Zuschauer genießen in der Stahlbauhalle dort das größte Konzert,
das Breidenbach bisher erlebt hat. (Foto: Valentin)
 

Es war Jürgen Tesch, Geschäftsführer von Christmann & Pfeifer, der diesen Traum Wirklichkeit werden ließ und die Stahlbauhalle seines Unternehmens zur Verfügung stellte, in der ansonsten riesige Brückenteile gefertigt werden. Diesem Ambiente sollten an dem Konzertabend aber auch die Leistungen der 15 beteiligten Chöre und Solokünstler in nichts nachstehen.

 

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Die Sänger des MGV Kleingladenbach, die in diesem Jahr 130-jähriges Bestehen feiern,
hatten die Idee zu dem Konzert. (Foto: Valentin)
 
 

Peter Künkel erinnert mit Anekdoten an 40 Jahre Großgemeinde

 

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Der katholische Kirchenchor Cantamus liefert mit Adiemus eine meisterhafte
Vorstellung seiner Sangeskünste ab. (Foto: Valentin)
 

Das machten schon die Initiatoren des MGV Kleingladenbach deutlich, die in stattlicher Anzahl, um 15 Sänger gewachsen, als erstes auf die Bühne traten, um dort ihr Potenzial zu entfalten. Sie spannten den kontrastreichen Bogen vom elegisch-ruhigen "Still ruht der See" bis zu dem spritzigen Spiritual "Roll, Jordan, Roll" und verdeutlichten damit die Dynamik ihrer Stimmen.

Der erste Teil des Konzerts war vor allem von geistlicher Literatur geprägt. So ließ der Frauenchor Oberdieten Gott "Preis und Anbetung" zuteil werden, der christliche gemischte Chor Oberdieten vertonte das "Vater Unser" und die Freie evangelische Gemeinde Breidenbach ließ ihr Singteam von "Happy Days" berichten und führte mit ihrem gemischten Chor "Zehntausend Gründe" für den Glauben an.

Wie sehr Musik mitreißen kann, zeigten schließlich die "Women a capella", die unter anderem den "Sweet Song of Salvation" anstimmten und damit ihrem Glauben Ausdruck verliehen. Den vielleicht beeindruckendsten Auftritt des ersten Programmteils legten aber die Sänger des katholischen Kirchenchores ab. Sie boten nicht nur meisterhaft das Lied "Adiemus" dar, sondern erweiterten den Hit "Applaus, Applaus" der Sportfreunde Stiller um eine weitere Strophe, die auf den Geburtstag der Großgemeinde gemünzt war.

Nach dem eher ruhigen ersten Teil überraschten die Chöre nach der Pause mit einem ebenso abwechslungsreichen wie auch schwungvollen Programm. Der Frauenchor Cantabella ließ mit "Lollipop" das Gefühl der "Swinging Fifties" wieder aufleben, der MGV Wiesenbach schloss sich mit Daniel Gérards "Butterfly" und die Sänger von Vocal Rainbow versetzten ihr Publikum unter anderem mit "Bridge over troubled water" in träumerische Stimmung.

Neben den Chören wirkten einige Solokünstler an dem über dreistündigen Konzertprogramm mit. So füllte das Duo Salzbauer die Stahlbauhalle mit dem sonoren Klang des Saxophons und wurde dabei von "Oh, Alaska"-Schlagzeuger Sascha Christ unterstützt. Uli Blöcher und Armin Herzberger stimmten das Duett aus "Die Perlenfischer" an und Tanja Kamm stellte in drei Stücken ihren glasklaren Sopran unter Beweis - einmal davon auch im Duett mit Birgit Grebe-Jonas.

Kräftig Applaus hatten sich aber auch "Die 4 von hier" - Henning Wagner, Norbert Reisz, Roland Grebe und Peter Künkel - verdient, die der Gemeinde nicht nur ein kleines Geburtstagsständchen schenkten, sondern auch den Beatles-Klassiker "When I’m sixty-four" zum Besten gaben. Das Konzert endete wieder, wie es begonnen hatte: mit einem Auftritt des MGV Kleingladenbach.

Der zeigte zum Finale jedoch noch einmal deutlich, wie mitreißend Chorgesang sein kann, indem er nicht nur zwei Stücke der A Capella-Band Wise Guys anstimmte, sondern ebenso den großen Hit "Tage wie diese" der Toten Hosen. Um die Zeit zwischen den Chorauftritten zu überbrücken, erinnerte Peter Künkel, der durch den Abend führte, in kurzweiligen Anekdoten an die Entwicklung der Großgemeinde seit der Gebietsreform.