Neubeginn

Als nach Heinrich Deyda im Herbst 1910 Wilhelm Velte aus Wolfgruben Lehrer in Kleingladenbach wurde, war ein neuer Dirigent gefunden. Im Februar 1912 fanden sich 38 aktive und 5 passive Mitglieder zum Neubeginn zusammen. Das Statut vom 3. Februar 1912 unterscheidet sich nur unwesentlich von den Früheren. Der Vorstand bestand aus: Heinrich Achenbach (1. Vorsitzender), Heinrich Grebe III (2. Vorsitzender), Heinrich Theophel III (Rechner) und Wilhelm Velte (Schriftführer und Dirigent). 

Nach nur 2 ½ Jahren erfolgreicher Sängertätigkeit setzte der 1. Weltkrieg dem Vereinsleben ein jähes Ende.
Über 5 Jahre später, nach schmerzlichen Opfern an Leben und Gesundheit, fanden sich die Sänger im November 1918 erneut zusammen. Zu den 15 "alten" Sängern scharte sich eine Reihe neuer, junger Kräfte, so dass der Verein mit 34 Aktiven einen neuen Anfang machte. Vorstand und Dirigent waren zunächst geblieben, bis 1923 Heinrich Achenbach zurücktrat. Der bisherige Rechner Heinrich Theophel III wurde sein Nachfolger. Nach dessen plötzlichem Tod im Mai 1924 übernahm zunächst Jakob Weber den Vorsitz. Ihm folgte nach einem Jahr Heinrich Reitz I, der bis zur erneuten Ruhe des Vereins im Jahr 1937 Vorsitzender blieb.

Ab 1921 wurden regelmäßig Sängerwettstreite besucht. So in Wallau, zweimal in Biedenkopf, Cölbe, Buchenau, zweimal in Breidenbach, Eckelshausen, Sinn und Haiger. Für die Wettstreite in Rennertehausen und Bottenhorn wurde jeweils ein Quartettverein gebildet. Höhepunkte dieser Zeit waren die Wettstreite in Sinn und Eckelshausen, wo jeweils der Dirigentenpreis errungen werden konnte. Nach einem eigenen Wettstreit in 1931, an dem 14 Gastvereine teilnahmen, ruhten zunächst alle Festlichkeiten als Folge der Weltwirtschaftskrise. 1934 wurde dann am Wertungssingen in Wiesenbach teilgenommen und 1935 ein Sängerfest in Frechenhausen besucht. Immer mehr war das Häuflein der Sänger zusammengeschrumpft, zu klein das Reservoir des Vereins, zu verschieden die Strömungen innerhalb unseres Dorfes und dem Geist der "neuen Zeit".

Der MGV 1884 musste all dem seinen Tribut zollen und auf eine bessere Zukunft hoffen. Lehrer Wilhelm Velte, in dieser ganzen Zeit erfolgreicher Dirigent des Vereins, hat sich noch ein zusätzliches Verdienst erworben, indem er alle vorhandenen Unterlagen des Vereins im Jahre 1935 zu einem Buch zusammenband. Dieses "Hobby" Veltes ist die Grundlage dieser Vereinsgeschichte und auch heute noch "unbezahlbar".



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